Erasmus + Project: EDUCATION – the key for your future!
vom 09.10.2016 bis 15.10.2016 an meiner Schorfheider Schule
Unsere Schule hatte auch dieses Mal das große Glück an der Fortsetzung vom Comenius Projekt teilzunehmen. Somit startete der erste Schüleraustausch des Erasmus – Projektes der anderen fünf Nationen, die ebenso für dieses Projekt ausgewählt wurden, an unserer Schule in Finowfurt. An diesem Austausch nahmen Schüler aus Griechenland, der Türkei, der Niederlande, Spanien und Ungarn teil.
Frau Lange, die sich schon in den Jahren zuvor mit vollem Elan für das Projekt eingesetzt hatte, war auch diesmal mit von der Partie. Sie informierte uns Gastfamilien frühzeitig über die Programmwoche. Wir Schüler bekamen schon im Vorfeld das Herkunftsland und den Namen unseres Gastkindes zu erfahren. Am Sonntag, den 09.10.2016 war es für die ersten Gastfamilien soweit, denn die ungarischen Schüler trafen ein. Somit auch meine Gastschwester, auf der ich sehr gespannt war. “Wie sie wohl aussieht? Ob die Sympathie zwischen uns stimmt? Kann sie auch die deutsche Sprache?“ Fragen, die ich mir jederzeit gestellt habe. Gegen 9.00 Uhr fuhr ich mit meiner Mama zur Schule, um meine Gastschwester in Empfang zu nehmen. Meine Aufregung wurde von Sekunde zu Sekunde größer, bis wir an der Schule eintrafen. Nachdem wir meine Austauschschwester in Obhut nahmen, fuhren wir zu uns nach Hause, damit sie sich erst einmal mit einem deutschen Frühstück stärken konnte. Na klar war jeder von uns noch am Anfang schüchtern, aber von Minute zu Minute wurden unsere Gespräche lockerer und die Sympathie stimmte sofort zwischen uns. Da das Wetter an diesem Tag nicht besonders war, und Virag, so hieß meine Gastschwester, auf Deutsch bedeutet der Name „Blume“, ziemlich erschöpft von ihrem Flug war, entschieden wir uns, den Tag zu Hause ruhig anzugehen. Virag überreichte mir ihre Gastgeschenke, die sie extra für uns mitgebracht hatte. Natürlich konnte ich sie so nicht stehen lassen und übergab ihr sogleich ihre Geschenke. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt, da jeder von uns genug über den anderen seine Lebensweise erfahren wollte. Es wurde sich nur auf Deutsch unterhalten, da die Deutschlehrerin von Virag ausdrücklich darauf bestand. Und wenn die Kommunikation zwischen uns mal nicht klappte, haben wir es erst mit den Händen und Füßen versucht und im äußersten Notfall musste unser bester Freund „Google“ daran glauben. Da wir ungarische Freunde haben, baten wir meine Gastschwester uns zu zeigen, wie wir leckere Palatschinken zubereiten können. Virag war total begeistert von dieser Idee und gemeinsam haben wir diese dann zubereitet und verzehrt.
Am nächsten Tag hieß es früh raus aus den Federn, denn da war für alle Nationen „Kennenlerntag“ angesagt. Nur die niederländischen Austauschschüler waren wegen eines Streiks der Fluglinie noch nicht angekommen und wir hofften, dass auch diese bald eintreffen. Gemeinsam mit anderen Schülern, die Gastkinder aufgenommen haben, zeigten wir unseren Gastkindern unsere Schule und auch ein wenig von Finowfurt. In der Kirche von Finowfurt wurde eine Fotoausstellung mit Heimat -Ansichten aus allen sechs Ländern eröffnet. Zu 15.00 Uhr wurden alle vier Nationalitäten mit deren deutschen Gastfamilien in der Schulaula begrüßt. Frau Lange, die Koordinatorin des Erasmus – Projektes, Frau Fichtner und unsere Schulleiterin Frau Kosanke begrüßten alle Austauschschüler, ihre Lehrer und die deutschen Gastfamilien auf Deutsch und auf Englisch. Jüngere Schüler aus meiner Schule überreichten den Gastkindern ein kleines Geschenk. Nach der festlichen Begrüßung nahmen die Gastfamilien ihre Gastkinder wieder in Empfang und konnten den restlichen Abend mit ihnen gemeinsam gestalten.
Am Dienstag fuhren wir von meinem Wohnort mit dem Bus zu meiner Schule. Nun waren auch die niederländischen Schüler vor Ort, die in der Nacht eingetroffen sind. Von dort aus ging es per Bus zum Schiffshebewerk. Hier erwartete uns eine Schiffsrundfahrt mit Besichtigungs- und Hebefahrt durch das Schiffshebewerk Niederfinow. Eine Ausstellung vom Schiffshebewerk und den Booten konnten wir uns auch anschauen. Das war für uns und den Austauschschülern sowie den Lehrern eine Bereicherung. Als wir dann am Nachmittag wieder an meiner Schule mit dem Bus ankamen, holte uns meine Mama ab. Danach fuhren wir gemeinsam nach Eberswalde zum Café Venezia. Dort trafen wir uns mit unseren ungarischen Freunden. Somit hatte Virag auch die Möglichkeit sich mit jemandem, der schon einmal in Ungarn war, in ihrer Muttersprache und über ihr Heimatland zu unterhalten. Natürlich wurden wir bei diesem Gespräch mit einbezogen, da wir ja auch wissen wollten, über welches Thema gesprochen wurde. Und uns wurde auch erklärt, dass die ungarische Bevölkerung sehr oft und viel flucht. Es aber in den Genen liegt.
Am nächsten Tag ging es in die Hauptstadt „Berlin“, auch wieder per Bus. Als Erstes begaben wir uns mit unseren Gastkindern zum Fernsehturm. Mit dem Lift fuhren wir das 365 m hohe Gebäude hoch. Hier hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf Berlin. Danach waren wir am Brandenburger Tor. Für die Erinnerung haben wir hier von allen Teilnehmern des Erasmus – Projektes und den Lehrern ein Gruppenfoto gemacht. Danach stand die Schiffstour auf der Spree auf unserem Ausflugsplan. Die Spreefahrt verlief auf dem Wasser durch das Zentrum Berlins. Alle waren von den vielen Sehenswürdigkeiten und Museen unserer Hauptstadt sehr beeindruckt. Nach der Schiffsrundfahrt gingen wir zurück zu den Bussen. Jetzt fuhren wir zur Berliner Mauer. Wir alle waren sehr angetan und haben viele Erinnerungsfotos geschossen. Nach dieser letzten Aktivität traten wir wieder die Heimfahrt zur Schule an. Hier warteten schon unsere Eltern auf uns und den Gastkindern. An diesem Abend sind wir noch mit Anna und Ihrer Mama sowie ihrem Gastkind Laura in ein deutsches Restaurant gefahren, um ihnen die deutsche Küche zu präsentieren. Wir verbrachten einen schönen gemütlichen Abend zu sechst.
Am nächsten Tag erhielten wir Projektaufgaben, die von einzelnen Gruppen umgesetzt werden mussten. Jede Gruppe musste u.a einen Film über aggressives und nicht aggressives Verhalten im Straßenverkehr drehen. Das Highlight für jeden Teilnehmer war die Ralley, denn wir hatten dafür nur eine Stunde Zeit. Wir mussten bestimmte Aufgaben erfüllen, die uns wiederum sehr viel Spaß bereiteten, z. B. sollte ein Kirchenfenster von innen fotografiert werden, ein Spielstraßenschild, Personen, die mit uns ein Lied singen und noch viele weitere Aufgaben. Nachdem wir das Projekt erfüllt hatten, sendeten wir unsere Beweisfotos per WhatsApp an den Lehrer dieses Projektes. Da wir bis 17.00 Uhr noch Zeit hatten, nutzten wir diese, um uns zu Hause für den Abend herauszuputzen. Um 17.00 Uhr startete die Abschlussfeier des Erasmus – Projektes mit Disco. Hier war jede deutsche Familie herzlichst eingeladen. Frau Kosanke eröffnete die Veranstaltung mit einer Ansprache. Im Hintergrund liefen auf der Leinwand die Fotos, die in der Woche geschossen wurden. Nach der Rede wurde die Tagesralley der Gruppen ausgewertet und vorgeführt. Nach dieser interessanten Dokumentation ging es dann richtig los. Das Buffet wurde eröffnet und die Party fing an, worauf sich alle Teilnehmer schon riesig freuten. Wir haben getanzt, geredet und gelacht. Und wenn Mädchen kreischten, wusste man sofort, dass der ungarische Austauschschüler Peter, was damit zu tun hatte. Denn das war der Liebling aller Austauschschüler und jede Mama hätte ihn so gerne als Gastkind aufgenommen. Leider war dieser schöner Abend schon um 21.00 Uhr vorbei. Aber wir freuten uns schon auf den nächsten Tag und ja schon den vorletzten.
An diesem Morgen ging es mit dem Bus auf die Reise nach Potsdam zum Schloss Sanssouci. Die ungarischen Austauschschüler erzählten uns, dass sie solche Sehenswürdigkeiten bei sich nicht haben. Den Tag in Potsdam fanden sie sehr interessant. Nach der Begehung hatten wir noch ein wenig Freizeit.
Im Anschluss daran traten wir wieder die Rückfahrt nach Hause an. Als wir am späten Nachmittag wieder zu Hause ankamen, hieß es jetzt „spurten“. Denn wir hatten uns für diesen Abend mit allen anderen deutschen Gastfamilien, die auch ein ungarisches Gastkind aufgenommen hatten, in einem griechischen Restaurant verabredet, damit wir und die ungarischen Austauschschüler den letzten Abend zusammen verbringen konnten. Der Abend war total grandios. Wir lachten und feierten lange zusammen. Doch eins fanden wir nicht so toll, es war der letzte gemeinsame Abend und die Woche ging leider viel zu schnell vorbei. Viele Fotos haben wir an diesem Abend noch gemacht und auch unsere Telefonnummern haben wir mit den ungarischen Schülern ausgetauscht.
Nachdem wir zu Hause angekommen waren, musste Virag noch ihren Koffer für die Heimreise packen. Da meine Mama am nächsten Tag früh zur Arbeit musste und uns nicht zur Schule fahren konnte, verabschiedete sie sich noch an diesem Abend von ihr. Wir überreichten nochmals für sie und auch für ihre Eltern weitere Gastgeschenke. Und damit sie die schöne Zeit bei uns nicht vergisst, habe ich ihr einen Bilderrahmen mit einem Foto von uns zur Erinnerung geschenkt. Sie war total gerührt und den Tränen nahe.
Jetzt war es soweit, der Tag Samstag. Um 9.30 Uhr hatte meine Oma uns von zu Hause abgeholt und fuhr uns zur Schule, denn unsere ungarischen Gastkinder mussten wieder nach Hause fliegen. Der Abschied fiel uns allen total schwer, einige von uns waren sehr nah am Wasser gebaut. Dank der heutigen Kommunikationsmöglichkeiten gibt es ja WhatsApp. Und wir stehen weiterhin mit einigen ungarischen Schülern und auch Spaniern in Kontakt.
Ich bereue auch dieses Mal nicht, an diesem Erasmus – Projekt teilgenommen zu haben. Durch dieses Projekt habe ich eine weitere Kultur und Lebensweise einer anderen Nationalität kennenlernen dürfen. Ich kann nur jedem empfehlen an solchen Projekten teilzunehmen und diese Chance zu nutzen, um Erfahrungen zu sammeln, so wie ich sie gemacht habe.
Zoe Mehlfeldt
Schule Finowfurt
Klasse 10a