Seit Januar sammeln die Schülerinnen und Schüler der Schule Finowfurt Erfahrungen mit dem Leseband. Schüler aller Klassenstufen von 2 bis 10 lesen dazu einmal täglich 20 Minuten lang laut. Die bekannteste Methode ist das Tandem-Lesen. Dabei wird aus zwei Kindern ein Lesetandem gebildet, dessen Lesepartner erst abwechselnd und schließlich gemeinsam einen Text vorlesen. In einer Klasse mit 24 Kindern lesen dann also zeitgleich 24 Kinder. Klingt anstrengend? Übung macht den Meister, was die Lesegeschwindigkeit angeht sowieso, aber auch was die Leselautstärke betrifft – hören Sie selbst.
Die erprobte Idee hinter dem Leseband ist, dass Lesen durch Lesen erlernt wird. Durch das tägliche Lesetraining steigern die Kinder ihre Lesegeschwindigkeit bzw. Leseflüssigkeit. Sie müssen dann nicht mehr einzelne Wörter entziffern und haben so mehr geistige Kapazität zur Verfügung, um zu verstehen, was in dem Satz, was in dem Text steht, den sie gerade lesen.
Dass (fast) alle Schüler der Schule täglich gleichzeitig lesen, klingt simpel, ist aber vertrackt. Obwohl bundesweit sehr viele Schulen das Leseband praktizieren, sind Beispiele konkreter Organisation Mangelware. Nach einiger Planung findet das Leseband an der Schule Finowfurt in wechselnden Stunden statt: im Januar in der 1., im Februar in der 2., im März in der 3. und im April in der 4. Stunde; dann startet der Umlauf von vorn. So kommen viele Fächer in den Genuss des 20-minütigen Lesetrainings und der Aufwand verteilt sich auf viele Schulter*innen.